DeZIM talk: Frauen mit Migrationshintergrund in Elitepositionen (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung, Berlin)

28. Feb 2023 - 19:30

Veranstalter_in:
Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM)

Quelle: DeZIM

Mehr als drei Viertel aller Top-Positionen in Deutschland werden von Männern besetzt. Das zeigt eine Studie, die aus dem DeZIM-Forschungsprojekt „Soziale Integration ohne Eliten?" hervorgegangen ist. Vergleichbare Untersuchungen kamen in den vergangenen Jahren zu ähnlichen Ergebnissen. Bei genauerer Betrachtung lassen sich in der DeZIM-Studie aber interessante Unterschiede zwischen einzelnen Bereichen und Branchen nachweisen. Denn in Justiz und Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung sind Frauen etwas häufiger in Top-Positionen zu finden als in der Wirtschaft, in Sicherheitsbranchen und beim Militär. Frauen mit Migrationshintergrund sind jedoch insgesamt rar gesät: Lediglich auf einem Bruchteil aller Top-Positionen (1,5 Prozent) ist eine Frau mit Zuwanderungsgeschichte anzutreffen.

Warum ist das so? Haben alle Bemühungen um mehr Vielfalt und Diversität so wenig gebracht? Und wie lässt sich das ändern? Was bringen Frauenquoten oder vergleichbare Maßnahmen? Warum sind bestimmte Branchen und Bereiche fast reine "Männerclubs" geblieben und andere weniger? Ist die "gläserne Decke" für manche Frauen mit Migrationshintergrund besonders dick? Und welche Rolle spielen soziale Herkunft, geschlechtsspezifische Bildungs- und Karriereentscheidungen und familiäre Sorgearbeit, die heute immer noch überwiegend von Frauen übernommen wird, für weibliche Karrieren? Darüber wollen wir mit unseren Gästen diskutieren:

Referent*innen

Dr. Kathleen Heft war bis Ende 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Konsens und Konflikt am DeZIM-Institut. Sie forscht zu Geschlechterfragen, Gender und Diversity, Postkolonialismus und Diskursen und Praxen des Othering. Mit Katharina Heger hat sie die DeZIM Research Note "Vergeschlechtlichte Macht. Das intersektionale Geschlechterverhältnius in bundesdeutschen Eliten" verfasst.

Sawsan Chebli ist SPD-Politikerin und Diplom-Politologin. Sie war bis Dezember 2021 Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales in der Berliner Senatskanzlei. Davor war sie bis 2016 stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts und bis Dezember 2013 Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten in der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport.

Tarané Yuson ist Gründerin und Inhaberin der Kreativagentur YeS IDEAS. Im Iran geboren und mit 15 nach Göttingen gekommen, studierte sie in Hamburg Kommunikationswissenschaften. Dort begann sie ihre Karriere bei Jil Sander, hatte Führungspositionen bei Montblanc und BBDO inne und übernahm 1999 die Geschäftsführung der Werbeagentur Select NY. Ihre Agentur YeS IDEAS führt sie gemeinsam mit ihrer Partnerin Nadia Schliephake.

Moderation: Ferdos Forudastan ist Journalistin und Geschäftsführerin der Civis Medienstiftung in Köln. Bei der Süddeutschen Zeitung leitete sie von 2018 bis 2020 das Ressort Innenpolitik. Davor war sie Sprecherin von Bundespräsident Joachim Gauck. Als Journalistin arbeitete sie u.a. für die taz, die tageszeitung, die Frankfurter Rundschau und den WDR, und wurde für ihre journalistische Arbeit u.a. mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet.

Wann?

28. Februar, 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr

Wo? 

DeZIM-Institut, Mauerstr. 76, 10117 Berlin, DeZIM.Saal im 3. OG

Anmeldung

Um eine Anmeldung bis 27. Februar, 12:00 Uhr, wird gebeten: https://go.dezim-institut.de/anmeldung

Weitere Informationen

Hier kommen Sie zur Veranstaltungsseite: https://www.dezim-institut.de/veranstaltungen/veranstaltungen-detail/dezim-talk-14/

Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) forscht zu Integration und Migration, zu Konsens und Konflikten, zu gesellschaftlicher Teilhabe und zu Rassismus. Es besteht aus dem DeZIM-Institut und der DeZIM-Forschungsgemeinschaft. Das DeZIM-Institut hat seinen Sitz in Berlin-Mitte. In der DeZIM-Forschungsgemeinschaft verbindet sich das DeZIM-Institut mit sieben anderen Einrichtungen, die in Deutschland zu Migration und Integration forschen. Das DeZIM wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.