Glossar

Hier finden Sie Erklärungen zu zentralen Begriffen rund um das Thema (Anti-)Diskriminierung. Die Begriffe sind in alphabetischer Reihenfolge geordnet.


  • Zivilcourage

    Unter Zivilcourage (wörtlich übersetzt "Mut-von-Bürgern") wird das öffentliche Auftreten gegen die herrschende Meinung ohne Rücksicht auf eigene Interessen verstanden. Die Spannbreite reicht von nicht mit zu lachen, wenn diskriminierende Witze erzählt werden, verbal Stellung zu beziehen, wenn andere ungerecht behandelt werden - bis hin zu Hilferufen bei körperlichen Übergriffen. Zivilcourage ist keine angeborene Eigenschaft, sondern kann in Trainings erlernt werden.

  • Zuschreibung

    Die Zuschreibung von Merkmalen, Verhaltensweisen oder Stereotypen bedeutet, dass bestimmte Eigenschaften von Menschen oder Gruppen mit Bewertungen versehen werden. Ein Beispiel ist, dass Frauen oft zugeschrieben wird, einfühlsam, fürsorglich und besonders emotional zu sein. Das Merkmal Geschlecht wird also mit bestimmten, wertenden Zuschreibungen von Eigenschaften verbunden.
    Zum anderen bedeutet Zuschreibung auch, dass diese Eigenschaften oder Merkmale nicht tatsächlich vorhanden sein müssen, sondern dass sie Menschen oder Gruppen von außen zugewiesen werden. Zum Beispiel kann ein Mann heterosexuell sein, er wird aber von anderen als schwul gesehen und benannt, weil sie behaupten, sein Verhalten sei „schwul“, „unmännlich“, „mädchenhaft“. Ihm wird es zugeschrieben, schwul zu sein. Zuschreibungen funktionieren also sowohl nach dem Prinzip „Deine Gruppe ist so“ als auch „Du bist eine_r dieser Gruppe“.