3. Aug 2020

Studie zur Geschlechterverteilung in der Corona-Berichterstattung: „Frauen sind die wahren Heldinnen in der Krise – erzählen uns Männer“

Grafik der MaLisa-Stiftung: Eine von fünf befragten Ärzt_innen war weiblich

Wer wird in Krisenzeiten als Expert_in oder Interviewpartner_in eingeladen?

Wie steht es um die Geschlechtergerechtigkeit in der Corona-Berichterstattung im Fernsehen und in den Online-Auftritten von Printmedien in Deutschland? Wie oft kommen Frauen und Männer zu Wort? Wie oft und zu welchen Themen werden sie als Expert_innen befragt? Diesen Fragen gehen zwei Studien der MaLisa Stiftung nach: zum einen wurden TV-Auftritte von Expert_innen ausgewertet, zum anderen die Repräsentanz von Frauen* und Männern* in Printmedien ausgezählt.

Die Stiftung präsentiert zusammengefasst folgende Ergebnisse:

  1. "In den TV-Formaten war nur eine von fünf Expert*innen weiblich (22%). In der Online- Berichterstattung wurden Frauen nur zu rund 7 Prozent als Expertinnen erwähnt.
  2. Als Mediziner*innen kamen vor allem Männer zu Wort – obwohl fast die Hälfte aller Ärzt*innen in Deutschland weiblich ist. Von den im TV befragten Ärzt*innen ohne Leitungsfunktion war nur eine von fünf weiblich.
  3. Insgesamt kamen sowohl im Fernsehen als auch in den Online-Berichten der Printmedien mit Corona-Bezug auf eine Frau zwei Männer."

Weitere Infos

Hier finden Sie die Pressemitteilung zur Studie.

Eine ausführlichere und mit Grafiken bebilderte Präsentation finden Sie hier.

Die MaLisa Stiftung wurde 2016 von Maria und Elisabeth Furtwängler gegründet. Ihr Ziel ist eine freie, gleichberechtigte Gesellschaft. Sie engagiert sich auf internationaler Ebene für die Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. In Deutschland setzt sie sich zudem für gesellschaftliche Vielfalt und die Überwindung einschränkender Rollenbilder ein.

Bildnachweis: MaLisa-Stiftung