14. Nov 2022

Eliten ohne Frauen - Research-Note "Vergeschlechtlichte Macht" des DeZIM-Instituts veröffentlicht

Quelle: DeZIM-Institut

Der Frauenanteil in deutschen Eliten ist weiterhin außerordentlich gering. Die DeZIM-Research Note "Vergeschlechtlichte Macht" bestätigt: Deutschland ist weit davon entfernt, dass annähernd gleich viele Frauen wie Männer an den Spitzen zentraler Sektoren und Bereiche vertreten wären. Wer gesamtgesellschaftlich relevante Entscheidungen treffen oder maßgeblich beeinflussen kann, bleibt hierzulande also ungleich verteilt.

Dabei zeigt die Studie interessante Unterschiede zwischen Sektoren auf: Justiz, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung stehen mit Frauenanteilen von um die 30 Prozent in zentralen Entscheider*innen-Positionen noch vergleichsweise gut da. Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass hier Gleichstellungsmaßnahmen greifen – aufgrund von Gleichstellungsgesetzen oder freiwilligen Selbstverpflichtungen

Bereiche wie die Wirtschaft und das Militär bleiben derweil fast reine Herrenclubs – hier liegen die Frauenanteile in den Spitzenpositionen zwischen 0 und knapp 7 Prozent.

Frauen mit Migrationshintergrund sind besonders selten in Eliten anzutreffen. Während ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung laut Mikrozensus 2016 rund 11 Prozent beträgt, besetzen sie gerade einmal 1,5 Prozent der zentralen Entscheider*innen-Posten. Der Befund legt nahe, dass die sinnbildliche "gläserne Decke" für Frauen mit Zuwanderungsgeschichte besonders dick ist.

Diese Ergebnisse entstammen einer Sonderauswertung der Befunde des DeZIM-Forschungsprojekts "Soziale Integration ohne Eliten?", die Katharina Heger und Dr. Kathleen Heft durchgeführt haben.

Die DeZIM-Research Note „Vergeschlechtlichte Macht“ mit allen Befunden finden Sie unter: www.dezim-institut.de/aktuelles/aktuelles-detail/frauen-in-eliten